Wochenblatt Artikel, 22.09.16
KLarer Standpunkt für die Energiewende von der grünen Landtagsabgeordneten
Singen (of). Bisher habe sie sich rausgehalten aus der akutell tobenden Debatte, die Windkraftgegner durch ständig neue Einwürfe bezüglich des geplanten Windparks Verenafohren wie auch des Windparks Kirnberg auslösen würden, doch nun müsse sie klare Position beziehen, meinte Landtagsabgeordnete Dorothea Wehinger in einem Mediengespräch am Mittwoch.
Auslöser für waren in diesem Fall der Auftritt der Bürgerinitiative mit ihrem Bus auf dem Herbstfest in Honstetten wie auch beim Klemenzenfest in Steißlingen: „Auf dem großen Plakat der Bürgerinitiative wie auch auf dem Aufdruck des Busses habe sie 23 Windräder gezählt, die dort per Fotomontage in die Landschaft platziert wurden. Das ist für Wehinger eine bewußte Irreführung, denn es sei schon längst kein Geheimnis mehr, dass zu den seit vielen Jahren in Betrieb befindlichen drei Windrädern auf der Stettener Höhe, den drei im Bau befindlichen bei Tengen und den zwei geplanten Windrädern bei Steißlingen keine weiteren dazu kommen würden, schon durch die Kürzungen der EEG-Zahlungen. Die Windkraftgegner bezeichnete Wehinger als „Egomanen“, die die Energiewende woanders umgesetzt sehen wollten, nur nicht vor der eigenen Haustüre. „Dabei muss eigentlich jeder vor der eigenen Haustüre anfangen“, unterstrich Wehinger das Konzept, das schon mit der Landratswahl 2011 ausgesprochen wurde und auch die Windkraft als Teil dieser Energiewende sieht.
Wir müssen uns bewußt sein, dass der Klimawandel nicht nur am Nordpol, sondern ganz stark auch bei uns angekommen: schneelose Winter, extreme Regenfälle und Unwetter im Sommer sind für sie nur zwei Anzeichen, dass es höchte Zeit sei zu handeln. Das solle auch dezentral geschehen umd Regionen in der Energieversorgung autarker zu machen.
Wehinger befindet auch den Slogan des „schützenswerten Naturjuwel Hegau“ schon als irreführend, denn der Hegau sei als Kulturlandschaft geprägt durch Landwirtschaft, durch die Autobahnen und andere Straßen, durch die Industrie und Gewerbegebiete, durch die Flugrouten bis zu den Gewächshäusern bei Beuren und Aach. „Ich frage mich, warum damals niemand dieser Naturschützer Sturm dagegen gelauften ist, als für das neue Bauhaus 20.000 Quadratmeter Natur zubetoniert wurden“, so Wehinger Spitz. Wehinger sieht die oft bewussten Falschinformationen als Taktik an, um die Genehmigungsverfahren soweit zu verzögern, das Fristen überschritten werden, die für die Wirtschaftlichkeit der Anlagen nötig seien.
Sie will sich nicht nur angesicht der laufenden Debatten stärker den Themen der Energiewende einbrinden, die man nicht auf das Thema Windkraft oder Solarstrom reduzieren könne. Es müsse auch um Effizienz und um Einsparungen gehen. (Oliver Fiedler)