Parklayout

22.07.2016

Der Windpark Verenafohren (Parkfläche rot umrandet) liegt auf der Gemarkung des Tengener Ortsteiles Wiechs, knapp an der Schweizer Landesgrenze auf einem bewaldeten Höhenzug. In der Planungsphase wurden Pachtverträge über 220 Grundstücke mit 82 Eigentümern erfolgreich abgeschlossen. Die Fundamentarbeiten sowie der spätere Transport der Anlagenteile laufen nahezu vollständig über bestehende Waldwege (gelb-rote Linie), die in der Breite und in der Tragfähigkeit den Transporterfordernissen angepasst werden.

Baustart

30.06.2016 – Der Landkreis Konstanz bekommt seinen ersten Windpark

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Die Mitglieder der Interessengemeinschaft Hegauwind freuen sich über gute Nachrichten aus dem Landratsamt Konstanz. Nachdem die Genehmigung für den Bau von drei modernen Windenergieanlagen bei Tengen-Wiechs vorliegt, soll nun zügig mit dem Ausbau der vorhanden Wege begonnen werden. Im Bereich des Windparkgebietes Verenafohren gab es in den vergangenen Monaten bereits eine Reihe von bauvorbereitenden Maßnahmen. Die IG Hegauwind hatte mit ersten Sondierungen für das Windprojekt bereits im Jahr 2012 begonnen. Windmessungen, Gespräche mit zahlreichen Flächeneigentümern sowie intensive Untersuchungen im Bereich Natur- und Artenschutz gehören zu den Projektschritten bis zur Einreichung der Unterlagen für das Genehmigungsverfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) beim zuständigen Landratsamt im Herbst 2015. Laut Plan sollen die Anlagen vom Typ Nordex N-131 im zweiten Quartal 2017 ans Netz gehen und in den nächsten mindestens 20 Jahren sauberen Strom für den bilanziellen Bedarf von rund 20.000 Menschen erzeugen. An der Hegauwind GmbH & Co KG Verenafohren sind fast alle relevanten Akteure der Energiewirtschaft unserer Region beteiligt. Ziel ist die gemeinsame Entwicklung sowie Bau und Betrieb von Windkraftprojekten. Dabei soll die Wertschöpfung aus den heimischen erneuerbaren Energien den Menschen und Kommunen in der Region zu Gute kommen. Das Investitionsvolumen inkl. aller Nebenkosten beläuft sich auf rund 16,3 Millionen Euro. Neben den zahlreichen privaten Flächeneignern und örtlichen Handwerksbetrieben wird auch die Stadt Tengen als Grundstücksverpächter vom Windpark profitieren. Die Betreibergesellschaft hat ihren Sitz in Tengen, so daß auch die Gewerbesteuer zu 100 Prozent am Standort fällig wird.

Archivbild von der Gründung der Betreibergesellschaft: Matthias Güntert, Wochenblatt

Bürgerinformation

18.06.2016

Während der gesamten Planungsphase waren die Initiatioren des Windparks bemüht, offen und transparent die angrenzenden Bürgerinnen und Bürger über den Stand der Planung zu informieren. Die erste Informationsveranstalltung in Tengen-Wiechs war bereits am 19.06.2013, also mehr als drei Jahre vor dem eigentlichen Baubeginn. Auch auf Schweizer Seite fanden Infoabende und Exkursionen statt.

Öffentlichkeitsarbeit Windpark Verenafohren

19.06.2013 – Erste Infoveranstaltung in Tengen-Wiechs

11.09.2013 – Zweite Infoveranstaltung in Tengen-Wiechs

14.09.2013 – Exkursion zu bestehenden Windkraftanlagen (St. Georgen) ab Wiechs

04.06.2014 – Infoveranstaltung für Flächeneigner im Windpark in Wiechs

09.11,2014 – Öffentliche Infoveranstaltung in Merishausen (Ankündigung Amtsblätter und Presse)

27.07.2015 – Projektvorstellung im Gemeinderat Tengen

31.10.2015 – Infoveranstaltung für Waldbesitzer in Tengen-Wiechs

12.11.2015 – Offene Windsprechstunde im Rathaus Wiechs

19.11. 2015 – Offene Windsprechstunde im Rathaus Wiechs

18.03.2016 – Projektvorstellung bei der Arbeitsgemeinschaft Unterer Reiat in Opfertshofen

18.06.2016 – Exkursion mit AG Unterer Reiat zu Windkraftanlagen bei St. Georgen

 

Wohin der Strom fließt

16.03.2016 – eine Besonderheit unserer Grenzregion

Die spezielle Energieversorgungssituation in Wiechs hat im Zuge der Planung des Windprojektes Verenafohren eine Sonderlösung notwendig gemacht. Die Schweizer EKS betreibt das Stromnetz in Wiechs und ist damit auch Abnehmer der Energie, den die drei Windkraftanlagen ab 2017 erzeugen. Das Stromnetz, das direkt in Wiechs liegt, ist allerdings nicht stark genug, um eine derart große Energiemenge aufzunehmen. Deshalb wird nur der Ertrag der ersten Windkraftanlage im Wald zu einem Strommasten am Ortsrand geleitet. Der Strom, den die beiden anderen Anlagen erzeugen, fließt nach Merishausen in die Schweiz, wo sich ein ausreichend dimensioniertes Netz befindet. Das deutsche Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) sieht allerdings vor, dass die Vergütung nur erfolgt, wenn der Strom in Deutschland eingespeist wird. Das Schweizer Vergütungsrecht wiederum legt fest, dass nur Strom vergütet wird, den Anlagen auf Schweizer Boden produzieren. Um hier zu einer eindeutigen Vergütungsbasis zu kommen, sieht die Netzplanung nun vor, direkt an der dritten Windkraftanlage eine Übergabestation mit Messtechnik zu installieren. Damit liegt der Netzverknüpfungspunkt auf deutschem Boden und der erzeugte Strom wird nach deutschem EEG vergütet. Auch wenn der Strom in die Schweiz fließt, heißt dies dennoch nicht, dass er auch dort verbraucht wird. Schließlich versorgen die Schaffhauser Elektrizitätswerke zahlreiche deutsche Gemeinden im Grenzland mit Energie.

Bauantrag

12.11.2015

BImSchAntragVerenafohren

Die Energiewende benötigt viel Papier. Das zeigt unser Foto mit den gesammelten Unterlagen zum „BImSch-Antrag Windpark Verenafohren”, der inzwischen zur Bearbeitung beim Landratsamt in Konstanz liegt. Drei Jahre Standortsuche, aufwändige Windmessungen, etliche Gutachten und viele ausdauernde Gespräche mit Grundstücksbesitzern waren nötig, bis sämtliche Anforderungen der Behörde erfüllt waren. Das Ergebnis sind 46 prall gefüllte Ordner mit Unterlagen, Dokumentationen und Gutachten.