BUND zieht positives Fazit für Windpark Verenafohren

08.08.2018

Der BUND Westlicher Hegau hat das Windprojekt Verenafohren bei Tengen-Wiechs von Beginn an begleitet. Dabei ging es vor allem darum, zu untersuchen, wie sich die Artenvielfalt im Bereich der Rodungsflächen durch den Eingriff in den Wald verändert.

Windpark Verenafohren in Tengen-Wiechs

Jetzt liegt ein erster Bericht vor, dessen Ergebnisse auf drei Ortsbegehungen basieren. Der Vorsitzende des BUND im Landkreis Konstanz Eberhard Koch fasst zusammen: „Die Waldrodungen haben keineswegs einen Verlust der Biodiversität mit sich gebracht. Eher ist das Gegenteil der Fall“. Auf dem steinigen Kalkboden im Windparkgebiet habe sich eine artenreiche Waldsaumgesellschaft entwickelt, die auch für Insekten und andere Tiere attraktiven Lebensraum schafft. Koch verweist auf eine lange Liste teils seltener Arten, die den jetzt lichteren Waldrand an den Standorten der Windkraftanlagen sowie an der Zuwegung besiedeln. Auch die streng geschützte Frauenschuh-Orchidee entwickle sich positiv. Eberhard Koch weist daraufhin, dass unsere Wälder zu früheren Zeiten insgesamt heller waren als heute. Das hat zur Verdrängung von Arten geführt, die jetzt in einem teilweise lichteren Wald wie in Wiechs eine neue Chance haben.

Hier geht es zum vollständigen Bericht: Untersuchungen über die Entwicklung der Freiflächen im Bereich der Windräder und an den Zufahrtswegen

Ameisenschutz

18.07.2016

Der Schutz der Kahlrückigen Waldameise wird genauso groß geschrieben, wie der Schutz von seltenen Pflanzen oder möglichen archäologischen Fundstellen.

Ameisen bekommen ein neues Zuhause

09.06.2016 – Umsiedlung erfolgreich abgeschlossen
Ameisenumsiedlung2

Im Wald von Wiechs ist sie ziemlich häufig, insgesamt betrachtet aber sehr selten: Die Kahlrückige Waldameise, auch kleine rote Waldameise genannt, ist im Bereich des Windprojekts Verenafohren gleich mit mehreren großen Behausungen vertreten. Um sie nicht zu gefährden, wurde in Übereinstimmung mit den Naturschutzbehörden beschlossen, die Tiere umzusiedeln. Dankenswerterweise haben sich einige Waldbesitzer bereit erklärt, Ameisenvölker aufzunehmen, die ihre Behausungen bisher in Bereichen hatten, die von Bauarbeiten berührt werden dürften. Ein auf Ameisen spezialisierter Biologe aus Freiburg hat den Umzug der Ameisenhäufen fachmännisch begleitet. Die Kahlrückige Waldameise und ihre Nester sind in Deutschland nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt.

Naturschutz im Windprojekt Verenafohren

10.03.2016 – nicht nur auf die Tiere wird Rücksicht genommen

Nicht nur Lebewesen sind zu schützen, auch auf Pflanzen wird Rücksicht genommen. Hinter der Plane wächst der „Frauenschuh”, eine streng geschützte Orchideenart.

Windenergie ist die effizienteste unter den erneuerbaren Energiequellen. Daher kommt ihr beim Ausstieg aus Atom- und Kohlestrom eine große Bedeutung zu. Gemessen am Ertrag ist der Flächenverbrauch für ein Windprojekt gering. Wollte man ähnlich viel Energie mit Photovoltaik erzeugen, müsste man ein Mehrfaches an Fläche dafür zur Verfügung stellen. Auch ein Windprojekt ist aber nicht realisierbar ohne Eingriff in die Natur. Unter welchen Bedingungen dies geschieht, folgt gerade in Baden-Württemberg strengen Regeln.  

Im Zuge des Antragsverfahrens für das Windprojekt Verenafohren sind eine ganze Reihe von Behörden und Gremien eingebunden. Bereits im Vorfeld musste die IG Hegauwind mit umfangreichen Untersuchungen durch anerkannte Gutachter belegen, dass es beim Natur- und Artenschutz keine unüberwindlichen Hindernisse gibt. Aufgrund anstehender Rodungen an den künftigen Anlagenstandorten und an den Transportwegen gab es immer wieder Vor-Ort-Termine mit Experten und Vertretern der zuständigen Ämter, um sicherzustellen, dass Naturschutzbelange einbezogen werden. Besondere Schutzmaßnahmen mussten zum Beispiel für die seltene Orchideenart „Gelber Frauenschuh“ ergriffen werden. Sie steht auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzen und damit unter strengem Schutz. Während der Rodungen und der sich anschließenden Bauzeit wird die Pflanze großflächig von einem Zaun umgeben bleiben. Eine Plane verhindert zudem starken Staubeintrag. Vom Betrieb der Windkraftanlagen geht für den Frauenschuh keinerlei Gefahr aus.