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Rückenwind für Verenafohren

Südkurier Artikel, 27.09.2016

Die Arbeiten für den Bau der Windkraft-Anlagen im Wald von Wiechs am Randen können nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Freiburg fortgesetzt werden. Die Rodungen und der Wege-Bau sind kurz vor dem Abschluss. | Bild: Jörg Braun
Die Arbeiten für den Bau der Windkraft-Anlagen im Wald von Wiechs am Randen können nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Freiburg fortgesetzt werden. Die Rodungen und der Wege-Bau sind kurz vor dem Abschluss. | Bild: Jörg Braun

Nach Entscheidung von Verwaltungsgericht kann Bau von Windpark starten. Eilantrag auf Baustopp wird abgelehnt.

Der Weg für den neuen Windpark Verenafohren im Wald des Tengener Stadtteils Wiechs am Randen ist frei. Mehrere Wochen schien das Großprojekt auf Eis gelegt, da ein Schweizer Nachbar einen Eilantrag gestellt hatte, um den Bau der drei Windkraftanlagen zu stoppen. Er befürchtet, dass sein Anwesen mit einem Heim für Jugendliche durch Lärm und weitere negative Einflüsse beeinträchtig wird, weil der Standort einer der Anlagen näher als vorgeschrieben geplant sei. Nun hat das Verwaltungsgericht Freiburg den Eilantrag abgelehnt und die schon vom Landratsamt Konstanz im Mai genehmigte Teilbaufreigabe für den Windkraft-Bau bestätigt.

„Das Gericht hat den Antrag, die aufschiebende Wirkung eines Widerspruchs gegen die immissionsschutzrechtliche Genehmigung des Landratsamtes wieder herzustellen, abgelehnt. Die Voraussetzungen dafür, die Teilbaufreigabe zu erteilen, waren damit erfüllt“, berichtet Benedikt Graf, Pressesprecher des Landratsamtes Konstanz. Damit könnten die Arbeiten vor Ort ausgeführt worden. Zur Begründung der Entscheidung könne das Landratsamt noch keine Stellung beziehen, da diese in schriftlicher Form erfahrungsgemäß erst in einigen Tagen vorliege.

„Die Windkraftgegner haben die Freiburger Entscheidung zur Kenntnis genommen“

Bei der Gesellschaft Hegauwind, die den geplanten Windkraftpark betreiben wird, herrscht Zufriedenheit über den Entscheid. „Wir können den Bau der Windkraftanlagen wie geplant ausführen“, betont Peter Sartena, einer von zwei Hegauwind-Geschäftsführen. Es gebe keine Verzögerungen durch den Eilantrag, der einige Wochen das Verwaltungsgericht beschäftigte. „Bis Ende dieser Woche sind wir noch mit dem schon lange genehmigten Wege-Bau beschäftigt. Erst danach folgen die weiteren Arbeiten, wie der Bau des Fundamentes, für die es nun endgültig grünes Licht gibt“, so Sartena.

„Ich freue mich persönlich und für die Stadt Tengen über die Entscheidung des Verwaltungsgerichts. Sie bestätigt unsere Rechtsauffassung und die des Landratsamtes“, betont der Tengener Bürgermeister Marian Schreier. Alles sei ordnungsgemäß abgewickelt worden. So auch die rechtzeitig erteilten Genehmigungen für die bisherigen Arbeiten, erklärt Schreier.

Der Windpark Verenafohren ist der erste im Hegau. Ein weiterer soll auf dem Steißlinger Kirnberg erstellt werden. Gegen beide Projekte gibt es heftig protestierende Bürger-Initiativen. „Die Windkraftgegner haben die Freiburger Entscheidung zur Kenntnis genommen“, erklärt der Sprecher des Bürgergruppen-Forums, Markus Bihler, auf Nachfrage. „Wir werden nun zunächst die Begründung des Gerichtes abwarten, bevor wir uns im Detail zu dieser Entscheidung äußern“, sagt er.

So geht es weiter

Die Fundamentarbeiten für den Bau der drei Windkraft-Anlagen in Verenafohren sollen in Kürze beginnen, nachdem die Wege- und Rode-Tätigkeiten beendet sind. Sollte das Wetter gut mitspielen, könnten laut Hegauwind-Geschäftsführer Peter Sartena in diesem Jahr auch noch Teile der Windpark-Türme montiert werden. Die Windkraft-Anlagen im Wald von Wiechs am Randen sollen plangemäß im Mai/Juni des nächsten Jahres in Betrieb genommen werden.