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Verenafohren: Fundamente für Windräder werden gegossen

Südkurier Artikel, 26.10.2016

Drei Fundamente werden im Wald bei Wiechs am Randen gerade in den Boden gegossen. Auf den 71-Tonnen-Sockeln sollen sich später die 200-Meter-Windräder drehen. | Bild: Jörg Braun
Drei Fundamente werden im Wald bei Wiechs am Randen gerade in den Boden gegossen. Auf den 71-Tonnen-Sockeln sollen sich später die 200-Meter-Windräder drehen. | Bild: Jörg Braun

Riesige Fundamente für die geplanten Windräder in Verenafohren werden derzeit gegossen. Lastwagen-Kolonnen bringen Material in den Wald.

Am Randen werden in diesen Tagen Fakten in Sachen Windkraft geschaffen. Und das sehr gewichtig: Die riesigen Fundamente aus Beton und Stahl für die drei Windräder werden in den Boden gegossen. Ein erstes Fundament ist bereits fertig und härtet aus, ein zweites wurde am Mittwoch gegossen und das dritte soll kommende Woche folgen, war auf Nachfrage unserer Redaktion auf der Baustelle zu erfahren. Dutzende Lastwagen mit Beton bringen das Material für die Turm-Sockel zur Baustelle mitten im Wald nahe Wiechs.

Vor einem Monat hatte das Landratsamt Konstanz der Singener Firma Solarcomplex die Teil-Baufreigabe für die Erdarbeiten und den Guss der Beton- Fundamente auf dem Bergrücken Verenafohren bei Wiechs erteilt. Das war das grüne Licht, auf das die Interessengemeinschaft Hegauwind als Betreiber der drei Windräder noch gewartet hatte. Wie berichtet hatten Windkraftgegner beim Freiburger Verwaltungsgericht gegen den Windpark Widerspruch eingelegt und sich dabei auf die immissionsschutzrechtliche Genehmigung bezogen. Doch das Freiburger Gericht sagte nein und stimmte dem Bau der Fundamente und der Erdarbeiten für die drei Türme zu.

Ohne großes Aufsehen und ohne öffentliche Ankündigung hat diese Großbaustelle mitten im Wiechser Wald nun begonnen. Kolonnenweise karren Betonlaster der Firma Meichle und Mohr tonnenweise Beton zu den drei Fundamenten. Das erste, für die „WEA 3“, die Windenergie-Anlage 3, ist schon fixfertig gegossen und ragt als graues „Ufo“ aus dem steinigen Waldboden. Fast 22 Meter ist das Fundament breit und 3,50 Meter hoch. Von ihm ist später nichts mehr zu sehen, er verschwindet wieder im Erdreich und unter dem Windrad-Turm. Der Betonsockel muss nun gut einen Monat aushärten, bevor mit dem Ausbau der eigentlichen Turmanlage begonnen werden kann, hieß es auf der Baustelle. Vorige Woche liefen hier die Arbeiten.

Am zweiten Fundament wird derzeit emsig gearbeitet. Mehr als 600 Kubikmeter Beton fließen in die Form, die von der Baufirma Max Bögl erstellt wurde. „Wir haben um vier Uhr mit dem Verfüllen des Fundaments begonnen“, berichtet Kim Neumann von der Singener Firma Birsner, die für die Betonpumpe zuständig ist, mit der das Material aus den Lastwagen in die Fundament-Form gepumpt wird. Keine Minute steht die Pumpe still. Sie wird wechselweise von zwei Lastwagen befüllt. Ist einer leer, kommt der nächste schon angerollt. Dazu fahren die Betonlaster an diesem Mittwoch kolonnenweise zur Wiechser Wald-Baustelle. Aus Kieswerken in Böhringen und Engen stammt der Beton. Die knapp 200 Meter hohen Windräder stehen später also auf einem Podest aus Hegauer Kies. „Unser Team ist schon eingespielt. Heute früh haben wir die ersten 100 Kubikmeter in einer Stunde eingefüllt“, schildert Kim Neumann.

Tatsächlich herrscht auf dieser ungewöhnlichen Großbaustelle im ansonsten still-herbstlichen Wald konzentriertes Arbeiten. „Läuft alles nach Plan“, ruft ein Betonlasterfahrer aus seinem Fahrerhaus. Am Donnerstag kommender Woche soll dann der dritte Streich folgen, das Fundament der dritten Anlage, der „WEA 1“, ist von der Firma Solarcomplex zu erfahren.

So geht’s weiter

Wenn die Betonsockel hart genug sind, kann in etwa einem Monat mit dem Aufbau der drei Türme begonnen werden. „Das wird eine besonders aufwendige Aktion“, sagt Projektleiter Christoph Tonder von Solarcomplex. Für den Bau der großen Teile sind Spezialfahrzeuge vorgesehen, genauso wie für das Anbringen der Rotorblätter mit einem Radius von 65 Metern, so Tonder. Zusammen mit dem 134 Meter hohen Turm werde die Gesamthöhe einer Anlage 199,5 Meter betragen. Wenn alles glatt laufe, soll der Betrieb der Windkraftanlagen im Frühsommer 2017 starten. Als Öko-Ausgleich für die breiten neuen Waldwege wird in Watterdingen neuer Wald angepflanzt. (Jörg Braun)